Lieber Georg, es ist dein zweites Jahr als Obmann der GLT. Wie gestaltet sich das zweite Jahr für dich im Vergleich zum ersten?
Im ersten Jahr hatte ich doch noch Sorgen, dass ich, obwohl ich so ein engagiertes Team hinter mir habe, irgendetwas bei der Planung übersehe. Das war zum Glück nicht der Fall, auch dank der Vorarbeit der vorherigen Obmänner und OrganisatorInnen.
Durch die Erfahrung des letzten Jahres ist es für mich heuer viel entspannter.
Ich war davor schon jahrelang im Vorstand, war Kassier, war für Sponsoring und für die App zuständig, etc. und habe dadurch schon einen gewissen Einblick in die Orga-Arbeit bekommen. Als Obmann ist es aber trotzdem nochmal etwas Anderes, da man sich mehr dafür verantwortlich dafür fühlt, wenn etwas schiefgeht.
Was mich gefreut hat, ist, dass ich letztes Jahr die Rückmeldung bekommen habe, dass ich es ruhig und entspannt angehe und dadurch keine Hektik aufkommt.
Bis zum 5. April ist es gar nicht mehr lang! Wie laufen die Vorbereitungen?
Die Vorbereitungen laufen gut! Es stimmt mich hoffnungsvoll, dass wir letztes Jahr einen Besuchenden-Rekord hatten und heuer schon wieder ganz viele großartige, spannende innovative Einreichungen erhalten haben, so dass es schwer war, sich für Vorträge zu entscheiden.
Was hat sich seit deiner Ernennung getan?
Wir haben versucht, im Vorfeld des Events durch Werbung und Social Media noch präsenter zu sein und es so geschafft, mehr Interessierte zum Event zu bringen.
Wir haben außerdem unsere Abläufe optimiert, die Website verbessert und umgebaut und uns Gedanken über accessibility gemacht.
Heuer gibt es eine weitere Neuerung, über die wir uns besonders freuen: Aufbauend auf dem „Luisa ist da?“ Hilfskonzept da der Stadt Graz haben wir unsere eigene Version überlegt. Dabei geht es darum, Übergriffe im öffentlichen Raum zu verhindern. Zwar wurden uns bisher noch keine Vorfälle gemeldet und es gibt seit Jahren auch einen Code of Conduct für alle Teilnehmenden, aber wir wollen in dieser Hinsicht lieber proaktiv präventiv sein und allen teilnehmenden Personen einen guten Besuch ermöglichen!
Worauf freust du dich heuer besonders?
Auf die Zusammenarbeit mit allen Orgas und unseren helfenden „Engeln“ und die zahlreich erscheinende Community. Darauf, alte Bekannte zu treffen und zu sehen, wie neue Bekanntschaften geknüpft werden. Und darauf, an einem so großen Event mitzuwirken und dann vor Ort die glücklichen Gesichter zu sehen - und zu sehen, dass sich die ganze Mühe gelohnt hat!
Und ich freue mich auch schon ein bisschen darauf, wenn der ganze Stress vorbei ist 😉
Und inhaltlich? Auf welches Thema freust du dich besonders?
Ich freue mich heuer besonders auf den IT-Security-Track, weil mich das Thema persönlich und auch beruflich sehr interessiert. Meistens habe ich aber im Endeffekt eh nicht die Zeit, während des Events den Vorträgen zu lauschen – gut, dass es das alles auch nachher auf Youtube zu sehen gibt!
Was ist das Ziel für heuer?
Wir wollen einen Besucherrekord aufstellen und die 1000er Marke knacken! Da waren wir letztes Jahr mit mehr als 900 Besuchern schon ziemlich knapp dran.
Die GLT zu organisieren bedeutet ziemlich viel Arbeit. Was ist für dich der Anzeiz, so viel Energie in eine unentgeltliche Tätigkeit zu stecken?
Ich finde es schön, mit anderen, motivierten Menschen zusammenzuarbeiten. Es ist ein gutes Gefühl, dass man der Community etwas zurückgeben kann.
Wie bist du überhaupt zu den GLT gekommen?
Angefangen hat das Ganze zu meiner Schulzeit an der HTL Kaindorf. Ein Freund und Klassenkamerad hat mich als Besucher zu den GLT mitgenommen, der war sehr gut vernetzt und kannte einige Helfende und Orgas. Er meinte, das wäre was für mich – und er hat Recht gehabt.
Der damalige Obmann hat mich irgendwann unter seine Fittiche genommen. Da habe ich dann meine ersten Aufgaben übernommen, zuerst als Helfer, dann als Teil des Orga-Teams, später im Vorstand und nun als Obmann.
Verrückt, ich bin schon über zwölf Jahre bei den GLT!
Was ist für dich das Tolle an Linux und OSS?
Die Gemeinschaft und dass jeder etwas beitragen kann. Sei es Übersetzungen in die jeweilige Landessprache, Codeteile, Grafiken oder Design; jeder und jede kann sich einbringen.
Warst du schon immer von Linux begeistert?
Im Gegenteil – ich war Linux-Hasser.
Wie bitte?
Ja, wirklich! Weil ich früher begeisterter Gamer unter Windows war.
Erst durch meinen HTL-Professor, bei dem wir über Betriebssysteme gelernt haben, war ich gezwungen, Linux auf meinem Notebook zu installieren – so habe ich es verwenden müssen und mit der Zeit lieben gelernt.
Das klingt, als wäre eine Dankeskarte an den Professor angebracht! Was passiert nach den GLT 2024?
Da werde ich erschöpft ins Bett fallen und lange schlafen!
Es gibt ein Feedback-Treffen, wo wir die Rückmeldungen der Besuchenden, der Vortragenden und des Orga-Teams auswerten. Da besprechen wir auch, was gut gelaufen ist und was man ändern oder weglassen kann, um ein noch besseres Event für 2025 organisieren zu können.
Dann gibt es erst mal eine ausgedehnte Sommerpause, um Kraft zu tanken und sich um die Umsetzung der ersten Ideen Gedanken zu machen, und anschließend geht alles von vorne los.